Becketts „Glückliche Tage“ im Ackerstadtpalast Berlin.
BERLIN/ysl Es ist der unermüdliche Kampf um Orientierung, in die Beckett seine Protagonisten hineinschickt. Verlorene Seelen in der Unendlichkeit des Schweigens. Die kraftvoll schrille Neuinszenierung
dieses Klassikers durch das neue Kammerspiel „eiland“ eröffnet einen vollkommen neuen Zugang zu den „Glücklichen Tagen“. Die Schauspieler sprechen die Regieanweisungungen zusammen mit dem Text: „Pause“ und „lange Pause“ statt Pausen und langen Pausen. So wird selbst ein Beckett in einer guten Stunde spielbar. Mit einem sprachlichen Pareforceritt huscht die Inszenierung in zweisprachigen Wechselmonologen über die Arbeit des Perfektionisten Beckett hinweg, decouvriet dabei auch seine dramatische Methode. Simpel wirkende, doch in ihrer Einfachheit perfekte Sätze, die, gefaßt in ein strenges Korsett Beckettscher Regieanweisungen, in grandioser Weise ihre dramatische Wirkung entfalten.
Aus ihrer Fassung herausgebrochen, wirken die Texte wie aufgehäufte Edelsteine. Eine funkelnde Masse, doch längst nicht mehr so beeindruckend wie eine werkgetreue Aufführung. Die schaupielerische Leistung schmälert dies nicht.
Berlin Ackerstadtpalast
Bochum Theater Rottstrasse 5
München Theater Werkmünchen, Dachauerstr. 114
20./ 21/.26./27./28. Februar
05. März
26./ 27. März
Jeweils 20:00 Uhr